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              2008 |  |     Am 21. Februar 2005 konnten die 
                Anwohner des Gutes ein bemerkenswertes Jubiläum feiern: Bereits 
                seit 125 Jahren lebt die Pächterfamilie hier. Und obwohl 
                das Leben auf einem Gut sich natürlich etwas anders gestaltet 
                als das "ganz normale" Wohnen in der Stadt, scheinen 
                die verbliebenen Anwohner dort es nicht missen zu wollen. 
               Das große, grüne H 
                auf dem gelben Schild gleich am Zufahrtsweg zeugt noch von der 
                jüngeren Vergangenheit. Tatsächlich fuhr doch mal die 
                Verkehrsgemeinschaft Bahn  Post Mariaburghausen 
                ganz direkt an. Damals, als die Straße von Haßfurt 
                und der Flutbrücke Richtung Knetzgau noch ein wenig dichter 
                an dem Gut unweit der Kreisstadt vorbei führte. Früher, 
                als es noch schulpflichtige Kinder in dem einstigen Kloster gab. Vieles hat sich geändert im Lauf der Jahre. 
                Heute leben noch genau zehn Personen in Mariaburghausen. Spielende 
                Kinder fehlen mittlerweile. Was früher bei der landwirtschaftlichen 
                Arbeit von Hand erledigt werden musste, erledigen jetzt die Maschinen. 
                Erst seit 1962 sorgen eine Hochspannungsleitung und eine Trafostation 
                für ausreichend Strom, um mehrere Motoren anschließen 
                zu können. Zuvor ließ der Spannungsabfall nicht mehr 
                als sieben PS zu. Anschaffungen wie eine Wasser-leitung mussten 
                noch bei den Großeltern hinten anstehen. Es gab ja noch 
                einen Brunnen. Und den Main, aus dem heute noch das Wasser zum 
                Beregnen der Felder bezogen wird. Jedoch läuft das über 
                mittlerweile gewaltige Maschinen und unterirdische Leitungen.  Während früher ungefähr 100 Arbeitskräfte 
                in Mariaburghausen beschäftigt waren, so sind es heute noch 
                zwei bis drei ständige und drei Aushilfskräfte, die 
                für die Landwirtschaft benötigt werden. Die insgesamt 
                286 Hektar Gesamtnutzfläche, ein gewaltiges Areal also, dienen 
                als Saatgetreidevermehrungsfläche für Weizen, Roggen, 
                Gerste und Hafer. Außerdem werden Zuckerrüben genauso 
                wie Mais und Raps angebaut. Und Sonnenblumen. Deren Öl dient 
                als wertvoller Rohstoff für besondere Kosmetik. Eines der 
                Erzeugnisse, auf das die Pachtfamilie besonders stolz ist. Iim Winter geht es etwas ruhiger zu in Mariaburghausen. Die Mitarbeiter 
                und der Lehrling, sind zwar damit beschäftigt, die Maschinen 
                und den Fuhrpark zu richten und zu überholen, doch die Landwirtschaft 
                ruht freilich in den kalten Wochen.
 Das gewaltige Kirchengebäude ist sicherlich 
                neben der Ummauerung das signifikan-teste Merkmal der komplett 
                unter Denkmalschutz stehenden Anlage. Noch immer finden hier eine 
                Maiandacht und Mitte August das Patronatsfest statt, ab und an 
                auch Hochzeiten. Das katholische Pfarramt in Haßfurt verwaltet 
                die Kirche. Durch den Denkmalschutz wurde es den Pächtern 
                untersagt, moderne Ställe zu bauen. Anders als früher 
                ist daher eine Viehhaltung in Mariaburghausen nicht mehr möglich.Und so wurde man findig, funktionierte die alte Hofscheune zum 
                Veranstaltungsort um. Hair oder zuletzt Carmina 
                Burana fanden ihre Aufführungen. Nach der Wende kamen 
                die Suhler Philharmoniker zu einem Auftritt mit anschließendem 
                Feuerwerk auf der Wiese, wo 20 Hektar zum Überschwemmungsgebiet 
                des Mains zählen. Zur 750-Jahr-Feier der Klostergründung 
                von 1237 fand 1987 ein Fest statt. Weil die Zisterziensernonnen 
                einst von Kreuzthal eben nach Mariaburghausen umsiedelten, wurde 
                1993 schon wieder gefeiert. Bis 1582 bestand das Kloster Mariaburghausen.
 Haßfurter Tagblatt 
                2005
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